Koalitionsvertrag: Fans unter Generalverdacht!
- KURVENHELDEN
- 9. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Am 9. April haben CDU/CSU und SPD ihren Koalitionsvertrag vorgestellt – und was viele befürchtet haben, ist jetzt offiziell: Die neue Bundesregierung setzt nicht auf Freiheit, sondern auf Kontrolle. Statt bürgerliche Rechte zu stärken, sollen Überwachungsmaßnahmen ausgebaut werden. Und wieder einmal trifft das vor allem auch eine Gruppe, die längst im Fokus staatlicher Maßnahmen steht: die Fußballfans.
Statt Weichen für mehr Freiheit und Bürgerrechte zu stellen, schlägt die neue Bundesregierung unter CDU/CSU und SPD einen völlig anderen Kurs ein – und das trifft auch die Fußballfans mit voller Wucht. Wer sich erhofft hatte, dass Fanrechte endlich stärker geschützt oder zumindest ernst genommen werden, wird bitter enttäuscht.
Der frisch vorgestellte Koalitionsvertrag liest sich wie ein Sicherheitskatalog aus dem Überwachungsstaat: Vorratsdatenspeicherung für drei Monate, Ausbau der Quellen- und Telekommunikationsüberwachung, Einsatz von KI-gestützter Analyse und biometrischer Datenerfassung. Alles unter dem Deckmantel der Sicherheit – aber auf Kosten unserer Grundrechte.
Und was ist mit den Interessen von Millionen Fußballfans? Fehlanzeige. Kein Wort zur umstrittenen Datei „Gewalttäter Sport“, keine Spur von einer Kennzeichnungspflicht für Polizeikräfte, kein klares Bekenntnis zur unabhängigen Stelle des Bundespolizeibeauftragten – all das bleibt offen oder wird komplett ignoriert. Auch die Chatkontrolle, die in Brüssel vorangetrieben wird und unser digitales Briefgeheimnis gefährdet, wird elegant umschifft. Von Verbesserungen für die soziale Arbeit, etwa durch ein Zeugnisverweigerungsrecht, ganz zu schweigen.
Der Dachverband der Fanhilfen bringt es auf den Punkt: Fans werden weiterhin wie potenzielle Kriminelle behandelt. Die neue Bundesregierung sendet ein klares Signal – und zwar gegen die Kurven. Dabei ist Fußball viel mehr als ein Spiel: Er ist gelebte Kultur, soziales Miteinander und für viele ein Stück Heimat. Wer die Fanszene angreift, greift genau dieses Fundament an.
Oliver Wiebe, Sprecher des Dachverbands, fordert zu Recht ein Ende der pauschalen Kriminalisierung und den Start eines echten Dialogs mit den Fans. Denn was wir brauchen, ist keine neue Stufe der Überwachung, sondern Vertrauen, Augenhöhe und eine politische Anerkennung der Fan-Kultur.
Was bleibt? Enttäuschung. Wut. Und der Antrieb, lauter zu werden. Denn wer in Berlin nicht zuhört, muss eben lernen, mit uns zu rechnen. Nicht mit Gewalt, sondern mit Haltung, Vernetzung und öffentlichem Druck. Die Kurven schweigen nicht.
©️ Quellen:
Commentaires